Globale Wettbewerbsdynamiken, steigender Kostendruck und ambitionierte Digitalisierungsziele stellen Einkaufsabteilungen und Supply-Chain-Teams vor enorme Herausforderungen. Der Schlüssel zu fundierten Entscheidungen liegt dabei oft verborgen – in den Daten. Doch welche Rolle spielen Daten wirklich in Digitalisierungsprojekten im Einkauf, und warum sind sie der vielleicht wichtigste Erfolgsfaktor? Im Folgenden gehen wir der Frage nach, warum Daten als „Hidden Champion“ der Industrie gelten – und zeigen auf, welche Risiken durch fehlerhafte oder unvollständige Informationen entstehen können.
In der modernen Industrie entscheidet längst nicht mehr nur der Preis über den Erfolg von Einkaufs- und Supply-Chain-Strategien, sondern zunehmend die Qualität der zugrunde liegenden Daten. Datenbasierte Entscheidungen können für Einkaufsorganisationen einen echten Wettbewerbsvorteil darstellen. Die Voraussetzung: eine saubere Datenbasis. Die Realität sieht jedoch oft anders aus: Die Studie von Precisely & Drexel University zeigt, dass 66 % der Befragten bewerten die Qualität ihrer Unternehmensdaten als „durchschnittlich“, „gering“ oder „sehr gering“ bewerten. Das ist alarmierend und zugleich eine riesige Chance. Denn eine saubere Datengrundlage ist der oft unterschätzte Hebel, der entscheidet, ob Digitalisierung, Automatisierung und Effizienzsteigerung im Einkauf wirklich funktionieren. Wer seine Daten versteht, strukturiert und vernetzt, schafft die Grundlage für fundierte Entscheidungen, transparente Lieferketten und strategische Einkaufssteuerung.
Warum Einkaufsdaten der Erfolgsfaktor in Digitalisierungsprojekten sind Viele Einkaufsorganisationen stehen heute vor der gleichen Herausforderung: Trotz moderner Tools, ERP-Systeme und BI-Lösungen fehlt es an Transparenz. Der Grund liegt selten in der Technologie, sondern in den Daten selbst. Fragmentierte, unvollständige oder widersprüchliche Informationen verhindern, dass digitale Lösungen ihr volles Potenzial entfalten. Doppelte Lieferantendaten, uneinheitliche Materialstammdaten oder nicht vergleichbare Preise führen dazu, dass selbst die beste Software keine zuverlässigen Ergebnisse liefern kann.
Das eigentliche Problem ist, dass Daten in vielen Unternehmen noch immer nicht als strategisches Kapital verstanden werden. In Meetings diverser, interdisziplinärer Projektteams und sogenannten „Task Forces“ geht es um Systeme, Prozesse und Schnittstellen aber kaum um Datenqualität, obwohl genau sie die Grundlage jeder erfolgreichen Digitalisierung bildet. Dabei geht der Trend in eine andere Richtung: Viele Unternehmen arbeiten mit Dutzenden von ERP-Systemen, die kaum miteinander kommunizieren. Solange jedoch die Datenbasis nicht stimmt, kann keine Integration funktionieren. Wer seine Daten nicht versteht, kann sie auch nicht gewinnbringend vernetzen und verschenkt damit enormes Potenzial im Einkauf.
Die größten Herausforderungen im Einkauf 2025 Die Anforderungen an den Einkauf steigen kontinuierlich und das Tempo nimmt weiter zu. Globale Krisen, volatile Märkte und steigender Kostendruck machen es zunehmend unverzichtbar, Entscheidungen auf Basis belastbarer Daten zu treffen. Gerade in dieser dynamischen Umgebung zeigt sich, dass der Einkauf vor drei zentralen Herausforderungen steht, die seine Leistungsfähigkeit entscheidend beeinflussen.
Die erste Herausforderung liegt in der fehlenden Harmonisierung und Integration von Daten. Ohne einheitliche Strukturen fehlt der Überblick über Lieferanten, Ausgaben und Einsparpotenziale. Unterschiedliche Datenformate, dezentrale Systeme und uneinheitliche Pflegepraktiken führen zu widersprüchlichen Ergebnissen und erschweren den Vergleich von Zahlen und Prozessen. Das Resultat sind ineffiziente Abläufe, fehlende Transparenz und ein eingeschränkter Handlungsspielraum. Unternehmen verlieren wertvolle Zeit mit der Aufbereitung von Informationen, statt sie gezielt für strategische Entscheidungen nutzen zu können.
Hinzu kommen die zunehmende Marktvolatilität und die Gefahr externer Schocks. Geopolitische Krisen, Rohstoffknappheit oder plötzliche Preisschwankungen – Entwicklungen wie der Zollkrieg machen deutlich, wie entscheidend Echtzeitdaten und umfassende Markttransparenz sind. Nur wer interne Einkaufsdaten mit externen Informationen über Märkte, Preise und Risiken verknüpft, kann auf Veränderungen frühzeitig reagieren und strategische Gegenmaßnahmen ergreifen. Unternehmen, die diese Verbindungen nicht herstellen, laufen Gefahr, Chancen zu verpassen oder kostspielige Risiken zu übersehen.
Die dritte Herausforderung betrifft die Rolle des Einkaufs selbst: Viele Abteilungen agieren nach wie vor operativ statt strategisch. Fehlende Datenqualität hindert den Einkauf daran, seine Funktion als strategischer Partner im Unternehmen zu erfüllen. Ohne verlässliche Informationen bleibt er ein reaktiver Abwickler von Bestellungen, statt proaktiv Einsparpotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Eine konsequente Datenintegration ist hier der Schlüssel, um den Einkauf in die Lage zu versetzen, auf Zahlen und Fakten basierende Entscheidungen zu treffen und so einen echten Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen.
Diese drei Aspekte verdeutlichen eines klar: Nicht die eingesetzten Tools sind das zentrale Problem, sondern die Qualität und Vernetzung der Daten selbst. Nur wer seine Daten harmonisiert, strukturiert und sinnvoll verknüpft, kann die wachsenden Anforderungen an den Einkauf 2025 meistern, Risiken frühzeitig steuern und strategische Chancen konsequent nutzen.
Schritt für Schritt zu sauberen Einkaufsdaten Der Weg zu hochwertigen, verlässlichen Einkaufsdaten ist kein Sprint, sondern ein kontinuierlicher, strukturierter Prozess. Unternehmen, die ihre Datenqualität systematisch verbessern, schaffen die Basis für fundierte Entscheidungen, transparente Prozesse und langfristigen Erfolg. Hochwertige Daten sind nicht nur ein operatives Hilfsmittel, sondern ein strategisches Asset, das den Einkauf zu einem echten Werttreiber macht.
Der erste Schritt beginnt an der Quelle: einheitliche Datenerfassung. Datenqualität entsteht nicht automatisch, sondern nur dann, wenn alle Mitarbeitenden nach denselben Standards erfassen. Das bedeutet klare Felddefinitionen, verpflichtende Eingabeformate und idealerweise automatisierte Prüfmechanismen. Nur so lassen sich typische Fehler vermeiden, die in der Praxis häufig auftreten: doppelte Lieferantennummern, falsche Mengeneinheiten oder Freitexte anstelle definierter Eingabefelder. Einheitliche Erfassung sorgt dafür, dass Informationen konsistent, vergleichbar und für weitere Analysen nutzbar sind. Ohne diesen Schritt bleiben Daten fragmentiert und unzuverlässig, was die Arbeit von Controlling, Einkauf und Management erheblich erschwert.
Der zweite Schritt ist die zentrale Datenhaltung und Integration. In vielen Unternehmen existieren Datensilos: Jedes Werk arbeitet mit seinem eigenen ERP-System, jede Abteilung führt eigene Lieferantenlisten und Materialstammdaten. Diese isolierten Datenbestände verhindern einen ganzheitlichen Blick auf Ausgaben, Lieferantenperformance und Einsparpotenziale. Eine zentrale Datenplattform bündelt Informationen, bricht Silos auf und schafft eine Single Source of Truth. Erst auf dieser Basis können Analysen und Reportings echte Aussagekraft entwickeln. Unternehmen gewinnen dadurch nicht nur Transparenz über ihre Einkaufsprozesse, sondern auch die Möglichkeit, strategisch zu planen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Der dritte Schritt ist die Automatisierung und Implementierung klarer Regelwerke. Manuelle Prüfungen reichen langfristig nicht aus, um Datenqualität zu sichern. Automatisierte, regelbasierte Prozesse übernehmen Routineaufgaben, erkennen Abweichungen frühzeitig und verhindern, dass Fehler unbemerkt bleiben. Beispielsweise kann ein automatischer Datenabgleich zwischen verschiedenen ERP-Systemen sicherstellen, dass Lieferantendaten konsistent bleiben oder Preisabweichungen sofort auffallen. Regelwerke definieren zudem, wie Daten gepflegt, aktualisiert und validiert werden müssen, sodass ein dauerhaft stabiler Datenbestand entsteht. Durch Automatisierung werden Mitarbeitende entlastet und können sich auf strategische Aufgaben konzentrieren, während die Grundlage für datengetriebenes Arbeiten im Einkauf kontinuierlich gestärkt wird.
Make or Buy? – Die strategische Entscheidungsfrage Bei der Einführung von Datenintegrationslösungen stellt sich schnell die Frage: Selbst entwickeln oder externe Expertise nutzen? Die Antwort hängt von drei Faktoren ab – dem klassischen Entscheidungsdreieck:
Zeit: Wie schnell soll das Projekt umgesetzt werden?Know-how: Verfügt das interne Team über die nötige Expertise in Datenmanagement und Integration?Budget : Stehen ausreichend Ressourcen zur Verfügung, um das Projekt nachhaltig umzusetzen?Fehlt einer dieser Faktoren, lohnt sich in der Regel die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern. Externe Anbieter bringen nicht nur das notwendige technische Wissen mit, sondern auch Best Practices aus vergleichbaren Projekten und können die Implementierung deutlich effizienter gestalten. Sie helfen, Stolperfallen zu vermeiden, Prozesse zu standardisieren und die Datenintegration schneller und zuverlässiger zum Erfolg zu führen.
Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Whitepaper „Einkaufslösung: Make or Buy?“.
Fazit: Einkaufsdaten als Wettbewerbsvorteil nutzen Daten und datenbasierte Entscheidungen sind ist die stillen, aber entscheidenden Treiber der Industrie. Oft unscheinbar, doch unverzichtbar für den Erfolg moderner Unternehmen. Eine saubere Datenbasis legt das Fundament für Digitalisierung, Effizienzsteigerung und strategisches Handeln im Einkauf. Unternehmen, die heute gezielt in die Qualität und Vernetzung ihrer Daten investieren, sichern sich langfristig einen klaren Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Der Zeitpunkt zu handeln ist jetzt: nutzen statt abwarten, aktiv gestalten statt zögern. Datenintegration lässt sich Schritt für Schritt umsetzen. Wer diesen Weg konsequent verfolgt, verwandelt den Einkauf vom reinen Kostenfaktor zu einem wertschöpfenden Motor des Unternehmens und schafft so einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend datengetriebenen Wirtschaft.
Denn Daten sind nicht nur ein Nebenprodukt des Einkaufs, sie sind sein wertvollstes Kapital. Wer sie versteht, harmonisiert und strategisch einsetzt, legt die Basis für nachhaltigen Erfolg, Transparenz und fundierte Entscheidungen.
Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unser Webinar .